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Registergericht Nürnberg HRB 4957

1927  -  Firmengründung

Der Elektromeister Ernst Gebhardt gründet in der Brunnengasse 5 in Nürnberg als Einzelfirma eine Werkstätte für elektrische Wärmegeräte.

Zunächst wurden dort Geräte wie Bügeleisen, Haartrockner, Lockenstäbe, Toaster etc. repariert und Heizeinsätze dafür hergestellt.

Das Firmenlogo von 1927:

logo 1927

Ab 1909 wurde der erste vollsynthetische, industriell produzierte, Kunststoff  als Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharz hergestellt.


Pressformen hierfür müssen beheizt werden; hierfür dienten Heizpatronen.


Nach dem Auslaufen entsprechender Patente für im Jahr 1927 breitete sich die Produktion schnell aus – in den 1930er-Jahren gab es bereits mehrere hundert Presswerke in Deutschland.

Hersteller von Heizpatronen gab es jedoch fast keine – eine große Marktchance für Ernst Gebhardt.

Die erste serientaugliche Spritzgießmaschine wird von Eckert & Ziegler in Nürnberg ab 1938 industriell hergestellt.
Zur Beheizung entwickelte Ernst Gebhardt das erste Glimmerheizband.

Bei den Luftangriffen auf Nürnberg 1943 wurde dann die Werkstatt von Ernst Gebhardt zerstört:

luftangriff

Nach Kriegsende erfolgte 1947 der Neubeginn in der Fürther Straße 374.

Aus den Anfangsbuchstaben des  Namens „Ernst Gebhardt“ wurde die Marke ERGE mit einem neuen Firmenlogo geschaffen:

llogo 50er jahre

1956 setzt das Ankerwerk Gebr. Goller in Nürnberg (heute Sumitomo (SHI) Demag) die bereits 1943 von Hans Beck bei der BASF erdachte Schneckenplastifizierung für die Spritzgussmaschine konstruktiv um.

Die ersten Heizkörper werden von ERGE an das Ankerwerk geliefert.

Für die zunehmende Fertigung reichte nun der Platz in der Fürther Straße nicht mehr aus.
Ernst Gebhardt kaufte daher ein Grundstück in der Knebelstraße imStadtteil Schniegling, gegenüber der damaligen Lebkuchenfabrik Wicklein.
Auf diesem Grundstück wurde eine Werkhalle sowie ein Wohnhaus errichtet.

1950 entwickelte Franz Messer, der damalige Geschäftsführer der STEBA in Bamberg, den ersten Elektro-Heizlüfter für den Haushalt. Darauf folgte 1956 das erste Elektro-Drehspießgrillgerät und 1960 die erste Haushalts-Kaltzonen-Fritteuse.

Für diese Geräte lieferte ERGE die Heizspiralen und passende Heizeinsätze.

1961 eröffnete Ernst Gebhardt Franz Messer, dass die kinderlose Familie Gebhardt keinen Nachfolger für ihre Firma habe und daher den Betrieb schließen werde.

Somit kaufte Franz Messer 1962 die ERGE, Halle und Wohnhaus wurden von der Familie Gebhardt gepachtet.

Zusammen mit Franz und Annemarie Messer waren damals 7 Personen sowie 2 Auszubildende beschäftigt.

Bedingt durch den Aufstieg der Kunststoffindustrie in den sechziger Jahren und den dadurch bedingten steigenden Auftragseingang war die Halle in Nürnberg bald zu klein und es wurde nach weiteren Produktionsflächen gesucht.

Zu dieser Zeit stand die Farbmühle Gastlhuber, heute als „Marktmühle“ bezeichnet, in Schnaittach, dem Wohnort der Familie Messer, zum Verkauf.

Somit wurde 1964 das Anwesen Gastlhuber in der Bayreuther Straße 14 übernommen und ausgebaut.

Von den Mitarbeitern in Schnaittach wurde der Standort stolz als „ERGE Werk 2“ bezeichnet.

werk2

In Amerika wurde zu dieser Zeit ein Heizkörper mit Keramikisolation hergestellt.
Dieser war sehr klobig und sehr teuer; der Preis lag beim 10-fachen eines damals üblichen Glimmerheizkörpers; durch die große Masse wurde viel Energie verbraucht.

Otto Fuchs und Franz Messer, beide ursprünglich aus der Keramikindustrie stammend, strebten danach, einen preiswerten und thermisch überlegenen Heizkörper zu entwickeln.

Es wurde eine spezielle Keramikmasse geschaffen, welche heute unter der Bezeichnung DIN C 221 bekannt ist.

In zahllosen Versuchen wurde die Form unseres heutigen kleinen und leichten Keramiksteines gefunden und vom Konstrukteur Gustav Birkel in Pressformen umgesetzt.

Der MEFLEX - Keramikheizkörper war entstanden.

khk

 

Eckert & Ziegler, mittlerweile von Nürnberg nach Weissenburg umgesiedelt, rüsteten 1965 als erste ihre Baureihen „Monomat“ und „Duomat“ mit den neuen ERGE - Keramikheizkörpern aus.
Die Maschinen wurden auf der damaligen Weltausstellung gezeigt und erregten großes Interesse und Nachfrage.

 

 

 

 

 

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